Bitte sagen sie jetzt nichts

Quelle: Bilderbox

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Manche Anliegen der ArbeitgeberInnen zur Datenerfassung sind ja berechtigt, gesetzlich vorgesehen und durchaus  sinnvoll. Zur Lohnverrechnung gehört eine Arbeitszeitaufzeichnung samt Überstunden. Zu einer betrieblichen Gesundheitsvorsorge gehört eine Erfassung, wo genau die Probleme liegen – eine solche Erfassung ist allerdings anonym durchzuführen. Vorgesetzte wollen aber oft personenbezogene Daten, die sie nichts angehen. Soweit die Seite der ArbeitgeberInnen (Näheres dazu auch in den Artikeln „Arbeitgeber, warum hast du so große Ohren“ und „Ich seh ich seh was du nicht siehst„).

Leider werden aber auch von ArbeitnehmerInnen-Seite oft viel zu viele Informationen bereitwillig hergegeben, obwohl es rechtlich gesehen dazu keine Veranlassung gibt.

Och herrjeh, Sie sind krank, was haben Sie denn?

Aha, Sie wollen also demnächst in Pension gehen. An welchen Termin hätten Sie denn gedacht?

Würden Sie mir bitte immer sagen, wo Sie sind, damit ich Sie erreichen kann?

Auf diese und ähnliche Fragen müssen ArbeitnehmerInnen keine Antwort geben!

Leider fühlt man sich mitunter unhöflich oder ist es schlichtweg gewohnt, auf diese „harmlosen“ Fragen zu antworten. Es ist in der Arbeit so üblich, alle tun das eben.

Aus den Antworten kann sich der Chef/ die Chefin einiges über das Privatleben der MitarbeiterInnen zusammenreimen, das ihn/sie nichts angeht. Eine Krankheit ist eine persönliche Angelegenheit. Wann der Pensions- oder Karenzantritt stattfinden wird, muss erst zu einem bestimmten Stichtag bekannt gegeben werden. Es soll schon vorgekommen sein, dass MitarbeiterInnen – natürlich nicht offiziell – aufgrund ihrer Krankheits-Diagnose den Arbeitsplatz verloren haben oder dass eine bevorstehende Gehaltserhöhung aufgrund von Pensionsantritt doch nicht mehr stattgefunden hat. Es wäre daher angebracht, sich in der Kunst des Schweigens zu üben, oder die Antwort höflich aber bestimmt zu verweigern.

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